Die Gründung



Urkundlich erwähnt wird der Orden zum ersten Mal im Januar 1128 (oder 1129 siehe oben.) im Rahmen des Konzils von Troyes. Dort wird vom 9. Gründungsjahr gesprochen was mit der oben genannten Einschränkung auf eine Gründung im Jahre 1118 oder 1119 schließen lässt.

Zu dieser Zeit war Jerusalem ein Anziehungspunkt für viele Pilger und Abenteurer aus Europa. Kurz nach dem ersten Kreuzzug stand der Seeweg offen. Die Straßen von der Küste ins Landesinnere waren jedoch sehr unsicher die Pilger zogen in den bergigen Regionen der Strecke von Jaffa an der Küste über Ramehleh nach Jerusalem Räuber an und der Großteil des Kreuzritterheeres war nach Europa zurückgekehrt.

In diesem Umfeld wurde der Orden aller Wahrscheinlichkeit nach von Hugo von Payens in Jerusalem gegründet. Dieser legte mit acht (auch hier gilt obige Einschränkung) anderen französischen Rittern (einer von ihnen Gottfried von Saint-Omer) vor dem Patriarchen von Jerusalem ein Ordensgelübde ab. Neben den "klassischen" Gelübden auf Armut Keuschheit und Gehorsam verpflichten sich die Ritter jedoch zudem den Schutz der Pilger sicherzustellen. Als Gründungsmitglieder gelten neben Hugo von Payens Gottfried von Saint-Omer Andreas von Montbard (ein Onkel Bernhard von Clairvaux') Gundomar Gudfried Roland Payen von Montdidier Gottfried Bisol und Archibald von Saint Amand.

Die frühe Ordensbezeichnung ist Paupere Militie Christi (Arme Miliz Christi).

Seit 1118 war Balduin II. König von Jerusalem. Dieser wies ihnen 1119 Gebäude seines ehemaligen Palastes zu (er selbst zog in einen neugebauten Palast beim Davidsturm) der auf dem Gelände des alten Tempels Salomons erbaut gewesen sein soll. Der Orden nannte sich daraufhin Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis (Arme Ritter Christi und des Tempels von Salomon zu Jerusalem) woraus sich dann die heute üblichen Namensgebungen Templer Tempelritter Tempelherren bzw. eben Templerorden ableiten.

Im Jahre 1125 erlebte der Orden den ersten Aufschwung durch den Beitritt des Grafen Hugo von Champagne der ein Freund des Abtes Bernhard von Clairvaux war. Bernhard war einer der wichtigsten Kleriker seiner Zeit. Nach anfänglicher Skepsis setzte er sich ab 1129 wortgewaltig für die Unterstützung des Templerordens und des zweiten Kreuzzuges ein.

1127 reiste Hugo von Payens in Begleitung von fünf anderen der als Gründungsmitglieder bekannten Templer nach Europa zurück um für den Orden Mitglieder zu werben. Außerdem hatte die neue Idee der Vereinigung des Kriegers und des Mönches Zweifel ausgelöst die die Templer den geistlichen Größen der Christenheit vorlegen wollten. In Jerusalem dürfte zu dieser Zeit bereits eine ganze Reihe an Ordensmitgliedern vorhanden gewesen sein denn bereits 1129 ist der Sitz der Templer die Aqsa-Moschee zur Festung ausgebaut – was von nur vier in Jerusalem zurückgebliebenen Mitgliedern schwerlich hätte bewältigt werden können.

Ab 1127 sind zunehmend Schenkungen von Landbesitz an den Orden zu verzeichnen insbesondere in Frankreich doch auch in England Spanien Portugal und Italien. Man führt einen nicht geringen Teil der Schenkungen auf den Einfluss von Bernhard von Clairvaux zurück der auch Abt des Klosters von Cluny war. Cluny war zu dieser Zeit die größte klerikale Anlage der abendländischen Welt und dessen geistiges Zentrum.

Im Januar 1128 oder 1129 fand in Troyes ein Konzil statt. Anwesend waren laut der Präambel zur Ordensregel Kardinal Matthias von Albano einige Bischöfe die Äbte Hugo von Mâcon von Pontigny Bernhard von Clairvaux Etienne Harding von Cîteaux sowie weitere Kleriker und Laien. Von den Templern: Hugo von Payens Andreas von Montbard und möglicherweise weitere Ordensmitglieder. Die Ordensregeln wurden schriftlich festgelegt. Sie waren augustinisch geprägt doch waren auch zisterziensische Einflüsse vorhanden was für manche darauf hindeutet dass Bernhard bei der Festlegung der Regeln beteiligt war.

Es folgte ein weiterer Aufschwung in den Spenden an den Orden und neuen Beitritten.

Am 29. März 1139 wurde die Organisation der Templer durch die Bulle "Omne datum optimum" durch Innozenz II. erneut bestätigt und der Orden direkt dem Papst unterstellt. Dadurch war er für weltliche Herrscher nahezu unantastbar. So war er nicht nur von der Steuer befreit sondern durfte selbst Steuern erheben. Außerdem durfte er Geld gegen Zinsen verleihen was normalen Christen verboten war. Die Templer begannen sich langsam immer mehr auf dieses Geschäft zu konzentrieren was letztlich auch einen Teil ihres Verhängnisses ausmachte.