Die Aktivitäten des Templerordens



Der erste Kriegseinsatz bei der Belagerung von Damaskus 1129 endete im Fiasko: zahlreiche wenn nicht die meisten Templer fielen im Kampf. Die Reihen wurden jedoch wieder aufgefüllt und bis zum Ende Outremers im Jahre 1291 nahmen die Templer an den meisten wenn auch nicht an allen militärischen Aktionen teil. Wie die anderen Orden blieben die Templer vom Königreich Jerusalem unabhängig und wurden zu einer eigenständigen politischen Kraft.

Nach dem Fall Akkons am 18. Mai 1291 der christlichen Hauptstadt Outremers wurde der dortige Tempel noch 10 Tage verteidigt und brach dann von den Truppen des Sultans unterminiert und einem Sturmangriff ausgesetzt über den Verteidigern zusammen. Die zwei letzte Burgen auf dem Festland die Festungen Tortosa und Athlit wurden im August kampflos geräumt. Eine wasserlose Insel vor Tortosa Ruad blieb bis 1303 im Templerbesitz.

Die Templer beschäftigten sich aber nicht nur mit dem Kriegshandwerk. Die Einkünfte der europäischen Komtureien mussten nach Outremer den lateinischen Staaten im heiligen Land transportiert werden. Diese Transporte begründeten die Finanzaktivitäten des Tempels. Zunächst dienten die Tempelhäuser im Osten nur als Tresore und Schatzkammern des Landes aber schon 1135 sind erste Verleihgeschäfte verbürgt. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts machten die Templer Geldanleihen zu einer regulären geschäftlichen Betätigung. Ihr finanzieller Ruf war dabei so gut das auch Muslime ihre Dienste in Anspruch nahmen. Die Templer erfanden eine eigene Art der Kreditbriefe sowie fortschrittliche Techniken der Buchführung.

Etwa 15.000 Ordensmitglieder verwalteten um die 9.000 über ganz Europa verstreute Besitzungen (von denen aber nur ein geringer Teil eigenständige Komtureien waren). Zu den bekanntesten zählt die Siedlung Tempelhove heute bekannt als Tempelhof in Berlin deren letztes Fragment der Friedhof im Alten Park trotz Zerstörung der ursprünglichen Dorfkirche Tempelhofs im 2. Weltkrieg noch erhalten ist und die beiden "Hauptquartiere" in Paris und London die jeweils "Temple" heißen. Heute gibt es noch eine Burg des alten Templerordens in Europa alle anderen wurden zerstört.

Die interne Ordensorganisation orientierte sich an den Ständen des Mittelalters. Obwohl ursprünglich jeder freie Mann Mitglied werden konnte bildete sich bald eine Hierarchie heraus wer was im Orden werden konnte. Es gab vier Arten von Ordensmitgliedern:

1. Ritter entstammtem meist dem Adel ihnen stand als einzigen der weiße Mantel über dem weißen Habit zu. Außerdem drei Pferde den Würdenträgern aber vier Pferde ausgewählter Rasse. 2. Knappen oder dienende Brüder trugen den braunen Mantel und kämpften als leichte Kavallerie. Ihnen stand ein Pferd zu. 3. Kaplane waren die Ordensgeistlichen die den Gottesdienst versahen und die Beichte abnahmen. 4. Sergeanten (sarjanz de mestier) waren die Arbeitsbrüder die die niederen Dienste versahen.

In den Besitzungen des Morgenlandes und Spaniens waren Kaplane und kämpfende Brüder zahlreich in den Komtureien des Abendlandes eher selten. Zusätzlich konnte man dem Orden in anderen Formen an- oder zugehören.

1. milites ad terminum waren dem Orden als kämpfende Brüder auf Zeit beigeordnete Ritter. 2. Donates verschenkten sich selbst (und einen Teil ihres Besitzes) an den Orden. Die Schenkung trat i.A. erst im Alter in Kraft sodass es als eine Art Vorsorge auch für das Seelenheil zu sehen ist. 3. Confratres waren materielle Förderer des Ordens die vor allem vom Ansehen des Ordens profitierten. Dies konnten auch Frauen sein.

An der Spitze der Macht stand der demokratisch gewählte Großmeister ihm folgte der

* Großkomtur der die Aufsicht über den Ordensschatz die Aufsicht über die Verteidigung und die über die Hochmeister hatte. Dann der * Großmarshall der die Aufsicht über die Waffen und das Kriegswesen hatte. Des Weiteren der * Großspitter dessen Aufgabenbereich die Ordensspitäler waren. * Der Großtappir war für die Kleider zuständig. * Und der Tressler fürs Finanzwesen.