Das Ende



Ebenso wie die Gründung kam auch das Ende des Templerordens in mehreren Schritten. Die Gründe waren vielfältig:

Zum Einen bildeten sich zwischen 1100 und 1300 zunehmend Staaten als nationale Gebilde. Wo man zuvor erst Christ und dann beispielsweise Franzose war kehrte sich dies allmählich um. Die Könige betrachteten die päpstlichen Orden daher zunehmend misstrauisch. Die beiden anderen großen Orden verstanden es sich eigene Staaten zu sichern ( Malta und Preußen ) die Templer jedoch nicht.

Außerdem empfahlen nach dem Fall Outremers mehrere Gelehrte in vertraulichen Berichten einen neuen Kreuzzug. Einen Teil des Geldes solle sich der König besorgen indem er die Templer ausmerze und ihre Güter beschlagnehme. Da König Philipp IV. (Philipp der Schöne) von Frankreich hoch verschuldet war unter anderem auch bei den Templern beherzigte er diesen Rat ohne jedoch an einen Kreuzzug zu denken. Allerdings war ein derart offensichtliches Vorgehen auch dem König unmöglich: Die Rechtsgelehrten betonten ausdrücklich die eingezogenen Güter müssten der christlichen Sache im heiligen Land zugute kommen.

1305 wurden die Mitglieder des Ordens schließlich der Ketzerei (so soll man bei der Aufnahme in den Orden angeblich dreimal auf das Kreuz spucken und auch die Auferstehung Christi leugnen) und Homosexualität angeklagt (auf vielen zeitgenössischen Abbildungen werden 2 Ritter hintereinandersitzend auf einem Pferd gezeigt). Der Papst war zu dieser Zeit vom französischen König abhängig daher standen die Chancen des Ordens schlecht. Philipp IV. machte die Sache zur Staatsaffäre. Geschickt setzte er Klemens V. unter Druck und drohte mit einem Ketzerprozess gegen dessen Mentor Bonifatius VIII. der bis 1303 Papst gewesen war. Am 13. Oktober 1307 (einem Freitag dem 13ten! ) wurden alle Tempelritter (und eine große Zahl dienender Brüder) in Frankreich verhaftet. Die Verhaftungswelle war eine völlige Überraschung für die Templer. Die königliche Seite brüstete sich damit dass nur 12 Ritter entkommen seien darunter nur ein einziger Würdenträger. In Paris wurden 138 Personen festgenommen. Eine päpstliche Kommission zählte 1309 noch 546 Inhaftierte in Paris wohin die Festgenommenen gebracht worden waren. Die Untersuchung zog sich über Jahre hin. Unter der Folter gestand der Großmeister Jacques de Molay zunächst widerrief dann aber.

Am 22. März 1312 löste Papst Klemens V. auf dem Konzil von Vienne unter dem Druck von König Philipp IV. den Orden auf. Am 18. März 1314 wurde der letzte Großmeister des Templerordens Jacques de Molay zusammen mit Geoffroy de Charnay in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Güter der Templer sollten abzüglich der Verfahrenskosten den Johannitern übergeben werden. Die Monarchen Europas stellten jedoch erstaunlich hohe Verfahrenskosten fest.

Der Templerorden nach seinem Ende



Die Templer waren damals sowohl für die Kirche als auch für den Staat eine große Konkurrenz. Daher ist es nicht verwunderlich dass nach der Zerschlagung des Ordens durch ein Zusammenspiel von König und Papst beide ein vehementes Interesse daran hatten die Errungenschaften und die Erinnerung an die Templer weitgehendst zu tilgen.

Obwohl nach offiziellen Quellen (fast) alle Templer in Frankreich verhaftet wurden wurden tatsächlich nur ganz wenige Todesurteile vollstreckt und diese wenigen nur in Frankreich. So wurde zum Beispiel in Avignon dem damaligen Papstsitz kein einziges Todesurteil exekutiert. Außerhalb Frankreichs oder besser gesagt des unmittelbaren Machtbereiches von König Philipp IV. wurden die Templer nur zum Teil verfolgt teilweise sogar gänzlich in Ruhe gelassen. Allerdings war durch den Wegfall der geistigen und wirtschaftlichen Führungselite und der Ordenszentrale in Paris die Macht der Templer gebrochen. Ihre Aktivitäten waren nur mehr lokaler oder regionaler Natur. In Zypern und anderswo blieben die Würdenträger bis zum Tode in Haft aber in Spanien wurden zahlreiche Templer auch freigesprochen. Es ist heute allgemein anerkannt so auch vom Papst dass die Anklage gegen die Templer als Ganzes der Grundlage entbehrte wenn auch einige sich schuldig gemacht haben mögen.

1319 gründete König Dinis I. in Portugal den Orden der Christusritter ( Christusorden ). Die Güter und Statuten des Templerordens in Portugal wurden auf den neugestifteten Orden der Christi" übertragen der auch die päpstliche Bestätigung erhielt. Viele der vor Philipp IV. geflohenen Templer fanden darin Aufnahme. Portugal hatte sich nicht an der Verfolgung des Templerordens beteiligt weil dies gegen seine Interessen war.